20.04.2018, 18:08 Uhr
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Immer wieder Unfälle an Flaschenwaschmaschinen
Und dann schoss heiße Lauge heraus
Immer wieder Unfälle an Flaschenwaschmaschinen
Von Roswitha Liekefeld
Akzente 5.2016 | Magazin für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Rehabilitation
Die Unfalluntersuchungen der BGN ergeben folgendes Bild:
Die organisatorischen Maßnahmen umfassen Kennzeichnungen, Betriebsanweisungen für Entleerung und Probenahme, Unterweisungen, Bereitstellung der PSA einschließlich hygienischer Aufbewahrungsmöglichkeiten sowie ein Notfallmanagement.
Download Checkliste: www.bgn.de, Shortlink = 1535
Fragen? Wenden Sie sich an Ihre BGN-Aufsichtsperson oder an den Diensthabenden an der BGN-Hotline: 0621 4456-3517
Von Roswitha Liekefeld
Akzente 5.2016 | Magazin für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Rehabilitation
Unbeabsichtigt freigesetzte Natronlauge führt jedes Jahr an Flaschen- und Kistenwaschmaschinen zu zahlreichen Unfällen mit schwerwiegenden Verätzungen. Die Berichte der Unfälle mit ein- bis zweiprozentiger und 60 bis 85 °C heißer Lauge lesen sich wie folgt:
- Bei der Entleerung des Laugenbads Klappe zu früh geöffnet. Lauge stand noch an, schoss heraus und verletzte den Mitarbeiter. Trotz Unterweisung trug er keine PSA.
- Bei der manuellen Zugabe von Natronlauge in fester Form in heiße Lauge spritzte diese heraus. Keine PSA getragen.
- In Vorbereitung von Reinigungsarbeiten wurde eine fasche Klappe geöffnet. Heiße Lauge schoss heraus. Keine PSA.
- Technischer Defekt am Probenahmehahn: Es trat Lauge aus. Keine PSA getragen, keine Unterweisung.
Die Unfalluntersuchungen der BGN ergeben folgendes Bild:
- Technische Schutzmaßnahmen fehlen.
- Unterweisungen fehlen oder sind unzureichend.
- Geeignete PSA fehlt oder wird nicht getragen.
Technische Sicherheit hat Priorität
Zu den Arbeitgeberpflichten gehört, in einer Gefährdungsbeurteilung Schutzmaßnahmen festzulegen. Dabei haben technische Schutzmaßnahmen oberste Priorität:- Mannlöcher/Klappen sicherheitstechnisch verriegeln
- Mannlöcher/Klappen mit einem 2-stufigen mechanischen Verschlusssystem nachrüsten
- auf flüssige Laugendosierung umrüsten
- Probenahmehähne tief anordnen, damit austretende Lauge nicht den Menschen trifft
- Instandhaltung planmäßig durchführen
- regelmäßige Prüfung der Klappen, Ventile etc. veranlassen
- angemessene Prüfintervalle festlegen
Die organisatorischen Maßnahmen umfassen Kennzeichnungen, Betriebsanweisungen für Entleerung und Probenahme, Unterweisungen, Bereitstellung der PSA einschließlich hygienischer Aufbewahrungsmöglichkeiten sowie ein Notfallmanagement.
Online-Checkliste zeigt Schutzmaßnahmen auf
Eine Online-Checkliste hilft beim Erkennen von Handlungsbedarf und daraus abzuleitenden notwendigen Schutzmaßnahmen. Sie kann direkt am Bildschirm bearbeitet und abgespeichert werden.Download Checkliste: www.bgn.de, Shortlink = 1535
Fragen? Wenden Sie sich an Ihre BGN-Aufsichtsperson oder an den Diensthabenden an der BGN-Hotline: 0621 4456-3517