Was beeinflusst die Sicherheit und Gesundheit der Menschen im Unternehmen? Der Stellenwert von Sicherheit und Gesundheit lässt sich in sechs Bereichen beschreiben, die gleichzeitig auch Handlungsfelder für die Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens bieten. Die Handlungsfelder stehen nicht für sich allein. Wenn Sie sich näher damit beschäftigen, können Sie die Verknüpfungen in Ihrem Betrieb nutzen.
Die Betriebsleitung als entscheidender Impulsgeber
Führungskräfte haben großen Einfluss darauf, welchen Stellenwert die Beschäftigten Sicherheit und Gesundheit beimessen. Zum einen können sie Rahmenbedingungen vorgeben und Veränderungen initiieren. Sie können zum Beispiel Engagement für Sicherheit und Gesundheit zu einem wichtigen Ziel für alle Beschäftigten erklären und auch feste Zeitanteile dafür vorgeben. Zum anderen sind sie Vorbilder für die Beschäftigten in Bezug auf das Verhalten bei der Arbeit. Wenn sie ihren Arbeitsplatz sicher und gesund gestalten und ihren Beschäftigten Wertschätzung und Respekt entgegenbringen, wird es wahrscheinlicher, dass die Beschäftigten auch darauf achten.
Checkliste - Betriebliche Merkmale einer gesundheitsorientierten Führung:
Führungsgrundsätze sind im Unternehmensleitbild beschrieben. Sie spiegeln Werte wie Sicherheit und Gesundheit wider.
Führungskräfte nehmen ihre Vorbildfunktion wahr.
Gesundheitsorientierte Selbstführung wird gefördert.
Vorgesetzte begegnen ihren Teammitgliedern mit Wertschätzung und unterstützen sie.
Kooperatives, mitarbeiter- und mitwirkungsorientiertes Führungsverhalten wird gefördert, beispielsweise durch Ideentreffs.
Es gibt kontinuierliche Führungskräfteentwicklungen, die Aspekte der Sicherheit und Gesundheit beinhalten.
Sicherheits- und gesundheitsfördernder Führungsstil ist Bewertungskriterium der Arbeitsleistung von Führungskräften
Betriebliches Eingliederungsmanagement ist vorhanden oder wird eingeführt und umgesetzt.
Weitere Infos und Medien
Broschüre „Sicher und gesund durch kulturorientierte Führung“ (DGUV)
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Praxishilfe „Mustertagesordnung“ (DGUV)
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Praxishilfe „Führungsleitlinien erstellen und umsetzen“ (DGUV)
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Praxishilfe „Führen in Zeiten der Pandemie“ (DGUV)
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Arbeitshilfe „Richtig loben“
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Karten-Set Kartenspiel „Ach du liebe Zeit“
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Hör-CD „Gesunder Chef-gesunder Mitarbeiter: Wie Führung auf Gesundheit wirkt"
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Die BGN bietet zu diesem Handlungsfeld auch verschiedene Seminare an.
Miteinander reden ist das A und O
Der regelmäßige Austausch von Informationen ist eine Voraussetzung dafür, dass Menschen erfolgreich, sicher und gesund zusammenarbeiten können. Werden alle Informationen, die für einzelne Beschäftigte bedeutsam sind, zielgerichtet weitergegeben und neue Ideen, Probleme oder Fragen auf Augenhöhe diskutiert, steigen Produktivität und Wohlbefinden.
Checkliste - Betriebliche Merkmale einer gesundheitsorientierten Kommunikation:
Es ist klar, wo und wie betriebsrelevante Informationen verfügbar sind.
Beschäftigte haben Zugang zu den für sie relevanten Informationen.
Ein wertschätzendes Kommunikationsverhalten wird gepflegt und gefördert.
Beschäftigte erhalten eine Rückmeldung über die eigene Arbeitsleistung.
Jahresmitarbeitergespräche werden eingeführt oder verbessert.
Regelmäßige Team- oder Bereichsbesprechungen oder andere Formen der regelmäßigen Kommunikation untereinander finden statt.
Sicherheits- und gesundheitsfördernder Führungsstil ist Bewertungskriterium der Arbeitsleistung von Führungskräften.
Es bestehen Möglichkeiten zum informellen Austausch.
Weitere Infos und Medien
Broschüre „Durch eine gute Kommunikation Sicherheit und Gesundheit voranbringen“ (DGUV)
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Arbeitshilfe „Geben und Nehmen von Feedback“ (DGUV)
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Praxishilfe „Gemeinsam besser kommunizieren: Gesprächsformate für eine gute Kultur“ (DGUV)
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Tischaufsteller „Fünf Tipps für gute Besprechungen“
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Kartenset "Über Sicherheit und Gesundheit reden"
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Hör-CD „Einwandfrei: für alle, die Sicherheitsgespräche führen“
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Die BGN bietet zu diesem Handlungsfeld auch verschiedene Seminare an.
Erfahrung und das Wissen der Beschäftigten intensiv nutzen
Die Beschäftigten kennen ihren eigenen Arbeitsplatz am besten. Dieses Wissen kann genutzt werden, indem Beschäftigte an wichtigen Entscheidungen im Betrieb beteiligt und aktiviert werden, eigene Vorschläge einzubringen. Daraus ergeben sich wertvolle Hinweise und konkrete Ideen, wie die Arbeit effizienter, sicherer und gesünder gestaltet werden kann. Außerdem ist es für viele Beschäftigte sehr motivierend, wenn sie ihre individuellen Kompetenzen und Erfahrungen bei der täglichen Arbeit einbringen können.
Checkliste - Betriebliche Merkmale einer aktiven Beteiligung:
Beschäftigte werden bei Diagnose, Planung, Durchführung und Evaluation von Maßnahmen zu Sicherheit und Gesundheit aktiv einbezogen.
Es werden Mitarbeiterbefragungen durchgeführt, die Ergebnisse kommuniziert und daraus gemeinsam Maßnahmen entwickelt und umgesetzt.
Beschäftigte werden als Expertinnen und Experten für ihren Arbeitsplatz aktiv an der Gefährdungsbeurteilung und bei beim Einkauf von Produkten beteiligt.
Beschäftigte können von sich aus Verbesserungsvorschläge einbringen. Sie können darauf vertrauen, eine angemessene Rückmeldung zu erhalten.
Beschäftigte sind eingeladen, ihre Expertise auch über Gesundheitszirkeln, Ideentreffen oder anderen Arbeitsgruppen hinaus, einzubringen.
Weitere Infos und Medien
Praxishilfe „Lernteams“ (DGUV)
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Broschüre „Beschäftigte beteiligen: Sicherheit und Gesundheit mitgestalten“ (DGUV)
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Arbeitshilfe „Ideenblatt: So kommen Ihre Ideen an“
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USB-Box "Beschäftigte einbinden, Wissen teilen - gemeinsam mehr erreichen"
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Infos und Erklärfilme zu Analyseworkshops
Themenseite Gefährdungsbeurteilung
Die BGN bietet zu diesem Handlungsfeld auch verschiedene Seminare an.
Fehler offen diskutieren und daraus lernen
Fehler, Unfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen bestmöglich zu vermeiden ist ein bedeutsames Ziel für jeden Betrieb. Dafür ist eine offene Fehlerkultur sehr förderlich. Fehler werden offen angesprochen und Beinahe-Unfälle, Unfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen systematisch mit allen Beteiligten aufgearbeitet. Dabei wird genau geprüft, wie es zu dem Ereignis kam, ohne vorschnell einen Schuldigen zu benennen. So kann für die Zukunft gelernt werden.
Checkliste - Betriebliche Merkmale einer gesundheitsorientieren Fehlerkultur:
Führungskräfte und Beschäftigte gehen gleichermaßen offen mit Fehlern um.
Eine konstruktive Fehlerkultur ist in das Unternehmensleitbild oder Ähnliches aufgenommen.
Alle Beschäftigten werden über Fehlermeldungen und -bearbeitung informiert.
Fehler und Fehlerrisiken werden transparent gemacht, bewertet und Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt.
Beinahe-Unfälle werden erfasst und ausgewertet.
Kontinuierliche Verbesserungssysteme und -prozesse sind eingeführt und werden umgesetzt..
Gespräche in Unternehmen werden ohne Schuldzuweisung und konstruktiv durchgeführt, um Lernen zu ermöglichen.
Weitere Infos und Medien
Broschüre „Mit Fehlern sicher und gesund umgehen“ (DGUV)
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Praxishilfe „Nochmal Glück gehabt, mit Beinahe-Ereignissen richtig umgehen“ (DGUV)
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Praxishilfe „Fünf Fragen nach Regelabweichungen“ (DGUV)
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Meldeblock für sicherheitstechnische Verbesserungen
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Arbeitshilfe „Was tun, wenn doch mal ein Fehler passiert?“
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BGN-Checkliste Unfallursachen
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Die BGN bietet zu diesem Handlungsfeld auch verschiedene Seminare an.
In meinem Betrieb fühle ich mich wohl!
Ein gutes Betriebsklima entsteht durch gegenseitige Wertschätzung, Vertrauen und Fairness und sorgt dafür, dass sich alle Beschäftigten wohlfühlen. Das wirkt sich positiv auf Produktivität und Motivation sowie Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten aus.
Checkliste - Betriebliche Merkmale eines gesundheitsorientierten Betriebsklimas:
Es herrscht ein Klima sozialer Unterstützung und Wertschätzung.
Die Kollegialität beruht auf gemeinsamen Regeln und Werten.
Führungskräfte und Beschäftigte gehen offen und bewusst miteinander sowie mit Konflikten und Fehlern um.
Es werden gemeinsame Aktivitäten wie Betriebsfeste, Gesundheitstage, Betriebssport angeboten und gefördert.
Weitere Infos und Medien
Broschüre „Was ein gutes Betriebsklima ausmacht und wie Sie es erreichen können“ (DGUV)
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Arbeitshilfe „Das gemeinsame Frühstück“ (DGUV)
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Abreißzettel „Verschenken Sie eine Nettigkeit“
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Die BGN bietet zu diesem Handlungsfeld auch verschiedene Seminare an.
Selbstverständlich einbeziehen
Der Stellenwert von Sicherheit und Gesundheit wird dadurch mitbestimmt, wie selbstverständlich diese Themen im Arbeitsalltag eine Rolle spielen. Das kann zum Beispiel erreicht werden, indem Sicherheit und Gesundheit fester Punkt bei regelmäßigen Besprechungen oder beim Einkauf von Maschinen und Dienstleistungen standardmäßig mitgedacht werden. Die Verankerung in einem Leitbild oder in Leitlinien kann dabei helfen, die Verbindlichkeit von Sicherheit und Gesundheit zu erhöhen.
Checkliste - Maßnahmen, die Sie im Handlungsfeld Sicherheit und Gesundheit weiterbringen können:
Sicherheit und Gesundheit sind in Leitlinien, Unternehmenszielen oder in einer Betriebsvereinbarung verankert.
Es wird in Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit investiert.
Sicherheit und Gesundheit sind zentrale Werte in allen Unternehmensbereichen.
Beschäftigte aller Hierarchieebenen messen Sicherheits- und Gesundheitsaspekten in ihrem täglichen Handeln und bei Entscheidungen einen hohen Stellenwert bei.
Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit sind eingeführt.
Beschäftigte werden von Anfang an zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit geschult.
Das Thema „Sicherheit und Gesundheit“ bei der Arbeit wird als Anreiz zu Personalgewinnung und -bindung in der Außendarstellung genutzt.
Weitere Infos und Medien
Praxishilfe „Sicherheit und Gesundheit in Veränderungsprozessen“ (DGUV)
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Broschüre "Sicher und gesund bei allen Aufgaben" (DGUV)
Externe PDF-Datei
Praxishilfe "Dreisatz für Warnsignale" (DGUV)
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Arbeitshilfe „Unternehmensleitbild erstellen“
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Arbeitshilfen Flucht- und Rettungsplan erstellen
BGN-Branchenwissen
Medien und Arbeitshilfen zum Handlungsfeld Sicherheit und Gesundheit
Externer Link
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