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Blick in eine Straße mit zwei Fahrradfahrern und einem Auto von hinten.

Unwetter, Starkregen und Überschwemmungen

03. August 2021

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Starkregen, Sturm und Überflutungen erhöhen das Unfallrisiko bei berufsbedingten Fahrten, wie auch auf dem Weg von und zur Arbeit von Mitarbeitenden eines Betriebs.

Präventiv kann hier schon im Vorfeld ein Blick auf die aktuellen Wettervorhersagen und deren Bekanntmachung im Betrieb dafür Sorge tragen, dass geplante Fahrten und Arbeitswege umdisponiert oder verschoben werden. Bei Sturmwarnungen sollten bei der Routenwahl baumreiche Strecken vermieden werden. Ist sogar ein Orkan angekündigt, bringt nur der Verzicht auf geplante Fahrten die erforderliche Sicherheit.

Sicherheitstipps für Fahrende von Pkw und Transportern

Werden Fahrende während einer Fahrt von einem Unwetter überrascht, verringern vorgegebene Verhaltensregeln das Unfallrisiko:
 

  • Defensives Fahren, verminderte Geschwindigkeit und ein vergrößerter Sicherheitsabstand sind bei schlechten Wetterverhältnissen die Grundsätze für sicheres Fahren. Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 50 m, darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden, wenn nicht eine geringere Geschwindigkeit geboten ist. 
     

  • Bei Sturm besteht die Gefahr von Böen erfasst zu werden. Dies gilt insbesondere an Waldschneisen, bei Brücken oder beim Verlassen des Windschattens eines größeren Fahrzeugs, z. B. bei einem Überholvorgang. Große Fahrzeuge, wie z. B. Transporter, bieten eine größere Angriffsfläche und sind besonders anfällig für Seitenwind. Die richtige Geschwindigkeitswahl gibt den erforderlichen Spielraum, zu reagieren und gegenzulenken. Behalten sie beide Hände am Lenkrad und die Augen auf der Straße!

Nach heftigen Unwettern können ganze Straßenabschnitte oder Unterführungen überflutet sein. Hier lässt sich die Wassertiefe nie abschätzen und der Versuch, solche Abschnitte zu durchfahren, kann fatale Folgen haben. Neben Motorschäden durch angesaugtes Wasser kann im schlimmsten Fall schon eine leichte Strömung dafür sorgen, dass ein Fahrzeug mit seinen Insassen von der Straße gespült wird (siehe Verhalten bei einem Wasserunfall).

Sicherheitstipps für Zweiradfahrende

Grundsätzlich gelten bei Sturm und Unwettern für Motorrad- oder Radfahrer die gleichen Regeln wie für Autofahrer. Da Zweiradfahrer bei Kurier- oder Auslieferungsfahrten keine schützende Karosserie um sich haben, sind diese einer besonderen Gefährdung ausgesetzt.

Fahren Sie bei starkem Wind oder Sturm möglichst mit großem Abstand zum Fahrbandrand, damit bei plötzlichen Böen Platz nach beiden Seiten bleibt.

Körpernahe Kleidung verhindert, dass Bekleidung während der Fahrt flattert und sorgt für Stabilität.

Auch bei Zweirädern spielt die Angriffsfläche bei Seitenwind eine maßgebende Rolle. So sind z. B. Lastenfahrräder aufgrund der größeren Silhouette deutlich windanfälliger.

Werden Zweiradfahrende während des Fahrens von einem Gewitter überrascht, sollten sie Schutz unter Brücken oder Vordächern suchen. Zu vermeiden sind hohe Standorte, Bäume sowie Masten und Metallkonstruktionen.

Verhalten bei einem Wasserunfall

Die Gefahr, dass ein Fahrzeug bei Überflutungen in tiefere Gewässer gespült wird, ist statistisch gesehen gering. Dennoch kann es im Notfall helfen, wenn Fahrende gedanklich auf diese Extremsituation vorbereitet sind.

Erstes Gebot in einer solchen Ausnahmesituation ist: Ruhe bewahren und ohne Panik handeln!

Normalerweise schwimmt ein Fahrzeug mehrere Minuten mit den Rädern nach unten, bevor Wasser durch die Karosserie eindringt. Erst dann beginnt das Fahrzeug abzusinken. Nutzen Sie diese wertvolle Zeit, um das Fahrzeug schnellstmöglich zu verlassen. Kommt ein Fahrzeug beim Absinken ins Trudeln, verlieren Insassen sehr schnell die Orientierung und der Versuch sich zu befreien wird deutlich erschwert. 

Schnallen Sie sich bei einem sinkenden Auto sofort ab. Öffnen Sie die Seitenfenster und ein eventuell vorhandenes Schiebedach. Elektrisch betriebene Fenster und Schiebedächer funktionieren auch bei Wassereintritt noch für einen kurzen Zeitraum. Sollte dies nicht mehr gelingen, versuchen Sie die Seitenscheibe einzuschlagen, um so das Fahrzeug verlassen zu können. Helfen Sie Mitfahrenden sich durch diese Öffnung zu befreien. Die Ausstattung von privaten und betrieblich eingesetzten Fahrzeugen mit einem Nothammer kann schnelles Handeln ermöglichen

Der reflexartige Versuch die Fahrzeugtür zu öffnen, wird durch den Wasserdruck von außen verhindert und verschwendet kostbare Zeit. Auch das häufig empfohlene Abwarten bis das Fahrzeug geflutet ist, wäre keinesfalls ratsam. Zwar lassen sich Türen unter Wasser durch den Druckausgleich öffnen, doch hier schlägt Stress in fast allen Fällen in Panik um und lässt überlegtes Handeln nicht mehr zu.

Ein Wasserunfall ist ein seltener Vorfall, in den Fahrende meist völlig unvorbereitet geraten. Zudem kann man sich auf solche Extremsituationen nicht durch Trainings vorbereiten. Aus diesem Grund sollten Sie sich gedanklich immer wieder mit dem Ablauf einer Rettung bei einem Wasserunfall beschäftigen. Auch im Rahmen einer betrieblichen Aktion für Verkehrssicherheit kann das Thema, zumindest in der Theorie, präventiv aufgegriffen werden. 
 

Kontakt

0621 4456 – 3440

Joachim Fuß
Sachgebiet Verkehrssicherheit

verkehrssicherheit@bgn.de verkehrssicherheit@bgn.de