Eine sorgfältige Einweisung und Unterweisung ist der Schlüssel für gute Präventionsarbeit. Daher müssen Unterweisungen so gestaltet sein, dass Mitarbeitende die Inhalte verstehen können. Das kann bedeuten, dass auch in Betrieben, in denen die Betriebssprache Deutsch ist, eine Unterweisung in einer anderen Sprache durchgeführt wird.
Richtig Unterweisen trotz Sprachbarrieren
Tipps zur Gestaltung von Unterweisungen, bei denen Sprachbarrieren bestehen:
Kurze Sätze, einfache Wörter, Erklärung von Fachbegriffen – das sind die Regeln für einfache Sprache. Weitere Tipps zu einfacher Sprache und zur Gestaltung von Betriebsanweisungen in einfacher Sprache gibt es beim Netzwerk Leichte Sprache e.V.
Mehrfaches langsames Wiederholen von Sicherheitshinweisen kann helfen, dass die Inhalte besser verstanden werden. Durch gezieltes Nachfragen können Verständnislücken erkannt werden.
Wenn möglich, sollte eine Unterweisung in kleineren Gruppen oder auch 1:1 durchgeführt werden. Das senkt die Hemmschwelle für Nachfragen und erhöht die Chance, individuell auf die jeweiligen Sprach- und Kenntnisstände einzugehen.
Mit bebilderten Medien, Piktogrammen und Videos lassen sich Inhalte verständlicher darstellen. Nutzen Sie die Unterweisungskurzgespräche der BGN. Diese demonstrieren korrektes und fehlerhaftes Verhalten zu den wichtigen Arbeitsschutzthemen in den BGN-Mitgliedsbetrieben.
Viele Unternehmen haben inzwischen eigene Unterweisungsmaterialien zu den wesentlichen Gefährdungen in den Hauptsprachen der Beschäftigten erstellt. Die BGN bietet zudem Vorlagen für Betriebsanweisungen in mehreren Sprachen sowie weitere Medien und Praxishilfen in mehrfacher Übersetzung.
Häufig gibt es im Betrieb Beschäftigte, die Unterweisungsinhalte vom Deutschen in ihre Muttersprache dolmetschen können. Betriebe können zudem auf professionelle Dolmetscher oder ehrenamtliche Dolmetscher aus Kulturvereinen zurückgreifen. Allerdings muss in jedem Fall kontrolliert werden, ob die Fachinhalte richtig wiedergegeben wurden.
Am besten ist es, die Unterweisungsinhalte direkt praktisch einzuüben. Auf diese Weise werden die Inhalte am besten verinnerlicht.
Neue Mitarbeitende sind nach der Erstunterweisung oft noch unsicher und haben Fragen. Hier ist es hilfreich, ihnen einen Paten oder eine Patin an die Seite zu stellen. Solch eine kollegiale Unterstützung kann die Hemmschwelle senken und dazu führen, dass Fragen und Unsicherheiten auch nach der Unterweisung noch angesprochen werden.
In Notfällen muss der reibungslose Ablauf unter zusätzlichem Stress und ohne Dolmetscher funktionieren. Es sollte daher bei der Unterweisung ein besonderer Schwerpunkt auf das Verhalten im Notfall liegen.
Nutzen Sie das Seminarangebot der BGN zum Thema "Unterweisung"