Sprachbarrieren können zu ernsthaften Missverständnissen und Kommunikationsproblemen führen, die im schlimmsten Fall Arbeitsunfälle nach sich ziehen. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeitenden ihre Aufgaben und damit verbundenen potenziellen Gefahren und Schutzmaßnahmen kennen und verstehen.
Zusätzlich bergen Sprachbarrieren das Risiko, Spannungen und Konflikte in Arbeitsteams hervorzurufen, was sich negativ auf alle Beschäftigten sowie die Leistung des Unternehmens auswirken kann.
Sprachlichen Herausforderungen treten nicht nur bei der Verwendung von Fachsprache auf, sondern häufig auch durch Dialekte, Sprichwörter und Redewendungen, die eine zusätzliche Hürde darstellen. Der Umgang mit diesen sprachlichen Barrieren erfordert von allen Seiten Zeit und Geduld sowie gegenseitiges Verständnis und ein grundsätzliches Wohlwollen im Umgang miteinander.
Die folgenden Tipps können Unternehmen dabei helfen, Sprachbarrieren aktiv abzubauen.

Danke auf gelbem Haftnotizpapier in verschiedenen Sprachen
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Sprachbarrieren aktiv abbauen
Deutschkurse sind wichtig für die Integration. Unterstützen Sie Mitarbeitende bei der Teilnahme an Deutschkursen. Es gibt viele verschiedene Anbieter für Sprachkurse. Umso wichtiger ist es, jeweils geeigneten Kurs für Ihre Mitarbeitenden zu finden. Zum Beispiel bieten Volkshochschulen vor Ort Deutschkurse auf allen Qualifikationsstufen an: www.volkshochschule.de.
Im VHS-Lernportal stehen kostenlose Übungen zur Verfügung. Auch das Goethe-Institut und die Deutsche Welle bieten kostenlose Online-Sprachkurse an. Die App Lunes hilft beim Lernen beruflicher Fachsprache. Die App bietet individuelle Vokabellisten, unterteilt nach Branchen und Berufen.
Die Verwendung von einfacher Sprache schafft eine klare und leicht verständliche Kommunikation. Dies hilft nicht nur denjenigen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, sondern fördert auch die allgemeine Verständlichkeit von Informationen.
Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzte begleiten das Lernen der deutschen Sprache am Arbeitsplatz. Im Idealfall sind dafür Personen zu wählen, die zwei- oder mehrsprachig sind. Es bietet sich zusätzlich an, mehrsprachige Personen als Sicherheitsbeauftragte auszubilden, z. B. durch Teilnahme an Seminaren der BGN. Dadurch schafft man neben dem sprachlichen Bindeglied auch eines für den Arbeitsschutz.
Bildgestützte Anweisungen oder auch Hinweisschilder helfen, Inhalte verständlich zu vermitteln.
Technische Hilfsmittel können Sprachbarrieren im Arbeitsalltag schnell überbrücken. Da diese jedoch nicht fehlerfrei arbeiten, ist es ratsam, einfache Sprache zu verwenden und komplexe Fachbegriffe sowie sprachliche Bilder oder Redewendungen zu vermeiden. Wichtig bleibt dabei immer die Kontrolle, ob das Gegenüber die übersetzten Informationen versteht. Nur wer die Aufgaben und die Sicherheitsmaßnahmen verstanden hat, kann aktiv zur Unfallverhütung beitragen.